Tendinopathie der Achillessehne verstehen und selbst behandeln: Dieser Leitfaden erklärt dir Ursachen und Symptome und zeigt evidenzbasierte Maßnahmen zur Selbstbehandlung.
In diesem Blogartikel beleuchten wir das Thema "Achillestendinopathie" in allen Einzelheiten. Wissenschaftlich basiert und praxisrelevant.
Doch bevor wir richtig einsteigen, müssen wir noch klären, wovon wir sprechen. Dieser Leitfaden soll dir Informationen geben, wenn du an einer Achillestendinopathie, der häufigsten Verletzung in diesem Bereich, leidest.
Leider kann es sein, dass du nicht genau diese Diagnose bekommen hast. Wahrscheinlich ist dir nämlich schon aufgefallen, dass viele unterschiedliche Begriffe wie Tendinopathie, Tendinitis, Tendinose, Achillodynie, Achillestendinitis, Achillestendinose, Achillotendinopathie, Achillestendinopathie, Achillessehnentendinopathie oder Achillessehnenentzündung verwendet werden, um die Schmerzen an deiner Achillessehne zu beschreiben.
Doch worin unterscheiden sich diese eigentlich?
Die einfache Erklärung ist: Gar nicht. All diese Beschreibungen drücken ein und dieselbe Sache aus. Um dieser Verwirrung zu begegnen, hat sich die Fachwelt darauf geeinigt, das Beschwerdebild einheitlich als Tendinopathie der Achillessehne bzw. Achillestendinopathie zu bezeichnen (de Vos et al., 2021).
Wir verwenden deswegen im Folgenden ausschließlich diese Begriffe. Sollte deine Diagnose jedoch eine der oben erwähnten alternativen Bezeichnung beinhalten, bleiben die Informationen aus diesem Blogartikel trotzdem für dich relevant.
Jetzt, wo die Begrifflichkeiten geklärt sind, noch ein wichtiger Hinweis.
Zwar ist die Achillestendinopathie die häufigste Verletzung an der Achillessehne. Und genau hierfür ist dieser Leitfaden gedacht.
Nicht bei allen Beschwerden in diesem Bereich handelt es sich jedoch automatisch um eine Tendinopathie. Es gibt viele andere Gründe, wieso du dort Schmerzen hast. Ein spezialisierter Arzt oder Physiotherapeut ist in der Lage, durch eine gründliche Untersuchung und Befragung zwischen den einzelnen Auslösern zu differenzieren. Das ist wichtig, denn je nach Ursache unterscheidet sich die Behandlung dann teilweise deutlich. Im Folgenden findest du eine kurze Auflistung anderer Ursachen:
Lokale Ursachen:
Andere Ursachen:
Falls dich dieses Thema genauer interessiert oder es sich bei deinen Achillessehnenbeschwerden um etwas anderes handeln könnte, kannst du hier weiterlesen. Wir gehen in diesem Artikel genauer auf andere Gründe für Achillessehnenbeschwerden ein und zeigen auf, wie man diese Dinge unterscheiden kann.
Die Achillessehne ist eine kräftige Sehne an der Rückseite des Unterschenkels. Sie verbindet die zwei Wadenmuskeln (M. Gastrocnemius & M. Soleus) mit der Ferse und der Plantarfaszie, einer starken und breiten Sehnenplatte an der Fußsohle (Hernández-Diaz et al., 2012).
Schützend um die Achillessehne herum befindet sich eine Hülle, die als Gleitschicht dient und so Reibung reduziert (Hernández-Diaz et al., 2012). Außerdem finden sich zwischen der Haut, der Achillessehne und dem Fersenknochen zwei Schleimbeutel, die die Sehne vor Druckbelastungen bewahren (Hernández-Diaz et al., 2012).
Vereinfacht kannst du dir die Achillessehne wie ein sehr starkes Seil vorstellen. Dieses Seil besteht, wie ein herkömmliches Seil auch, aus vielen einzelnen Fasern. Diese werden hauptsächlich aus drei Komponenten gebildet (Scott et al., 2015)t:
Die Achillessehne hat drei wesentliche Funktionen:
Jedes Mal, wenn der Fuß belastet oder bewegt wird, wird die Achillessehne beansprucht. Je größer dabei der Krafteinsatz und je schneller die Bewegung, desto mehr Belastung erfährt die Sehne (Baxter et al., 2021; Silbernagel und Crossley, 2015). Folgende beispielhafte Belastungen wirken auf die Achillessehne (Baxter et al., 2021; Silbernagel und Crossley, 2015):
Bei einer Achillessehnentendinopathie kommt es zu Schmerzen im Bereich der Achillessehne. Dieser ist einerseits lokal begrenzt, das heißt, er strahlt nicht in andere Teile des Fußes oder der Wade aus (de Vos et al., 2021). Andererseits ist er belastungsabhängig und tritt somit vor allem während und nach Belastungen der Achillessehne auf (de Vos et al., 2021).
Tatsächlich ist eine Tendinopathie der Achillessehne gar nicht so selten. Etwa 6-10% der Bevölkerung erleiden diese Verletzung (Malliaras, 2022). Bei Läufern ist diese Zahl sogar deutlich erhöht, denn mehr als die Hälfte ist mindestens einmal im Leben von einer Achillestendinopathie betroffen (Malliaras, 2022). Vor allem ältere Läufer zwischen 40-59 Jahren scheint es häufiger zu treffen (Malliaras, 2022).
Das liegt wahrscheinlich liegt daran, dass im Alter die Geschwindigkeit der Gewebeerneuerung (der sogenannten Turnover-Rate), die Kraft der Wadenmuskulatur sowie die Federfähigkeit der Achillessehne abnehmen (Malliaras, 2022; Scott et al., 2015; Willy und Paquette, 2019).
Die wohl häufigste Frage von Menschen mit Achillessehnentendinopathie ist, ob die Sehne entzündet sei. Die einfache Antwort ist: Nein, eine Entzündung ist kein Merkmal einer Achillestendinopathie (Cardoso et al., 2019; Magnusson und Kjaer, 2019).
Interessanterweise findet man in der Sehne zwar geringe Mengen an Entzündungsstoffen (Magnusson und Kjaer, 2019). Man geht aber davon aus, dass diese lediglich wie ein Signal wirken, um Reparaturvorgänge zu starten (Magnusson und Kjaer, 2019).
Denn eine klassische Entzündung würde mit einem Ruheschmerz (d.h. ein Schmerz ganz ohne Belastung), einer Überwärmung, einer Rötung, einer Schwellung und einem Funktionsverlust einhergehen (Hannodee und Nasuruddin, 2022). Und diese Symptomsammlung ist auf jeden Fall nicht typisch bei einer Tendinopathie. Falls doch, steckt womöglich eine andere Ursache dahinter (Cardoso et al., 2019).
Falls du jetzt einwenden magst, dass deine Achillessehne sehr wohl dick und geschwollen ist: Das ist darauf zurückzuführen, dass die Sehne mehr Wasser bindet (Pringels et al., 2023). Außerdem werden in einer strukturell veränderten Sehne die gesunden Sehnenanteile dicker (Cook et al., 2016). Ein automatisches Anzeichen für eine Entzündung ist das jedoch nicht.
Am häufigsten ist der Schmerz sehr lokalisiert in der Mitte der Achillessehne (Silbernagel und Crossley, 2015). Das liegt wahrscheinlich daran, dass in diesem Bereich die Blutversorgung am geringsten ist (Hernández-Diaz et al., 2012). Dadurch sind potentielle Heilungs- und Reparaturmechanismen verlangsamt. Bei Schmerzen in diesem Bereich spricht man von einer Mid-portion Tendinopathie oder Tendinopathie des mittleren Abschnitts.
Seltener können die Schmerzen auch lokal im Bereich des Ansatzes, der Insertion, am Fersenbeinknochen auftreten (Malliaras, 2022). In diesem Fall würde man die Verletzung als insertionale Tendinopathie bezeichnen.
Unabhängig davon, ob der Schmerz eher mittig oder eher tiefer am Fersenbeinknochen sitzt, ist der Schmerz örtlich begrenzt, wandert nicht umher und ist für die Betroffenen klar mit den Fingern zu lokalisieren. Gerade bei langanhaltenden Beschwerden kann außerdem eine verdickte und geschwollene Sehne tastbar sein (de Vos et al., 2021).
Meistens starten die Beschwerden schleichend und werden erst gar nicht als solche wahrgenommen. Zu Beginn sind die ersten paar Schritte nach dem Aufstehen oder nach längeren Ruhephasen unrund und die Achillessehne fühlt sich steif an und zieht (Millar et al., 2021). Diese Symptome verschwinden dann oft sehr schnell (< 30 Minuten) bei etwas Bewegung wieder. Eventuell fühlen sich Wade und Achillessehne bei sportlichen Aktivitäten müde an (Millar et al., 2021).
Falls diese ersten Zeichen ignoriert und die ursächlichen Belastungen aufrechterhalten werden, nehmen die Schmerzen schrittweise zu. Erst tut es beim Joggen, Sprinten oder bei Richtungswechseln weh. Später dann auch bei Alltagsaktivitäten wie Gehen, Wandern oder Rad fahren.
Interessant ist, dass sich die Beschwerden oft nach einer kurzen Einlaufphase bessern (Malliaras, 2022). Stattdessen sind sie dann erst nach einigen Stunden oder am nächsten Tag schlechter. Dieser Aufwärmeffekt ist sehr typisch für eine Tendinopathie und führt nicht selten dazu, dass Betroffene ihre Achillessehne überlasten (Malliaras, 2022). Es fehlt hierfür ganz einfach die direkte Rückmeldung des Körpers, was ok ist und was nicht.
Vielleicht kennst du diese Gefühle ja auch. Du hast Sorge, dass die Beschwerden chronisch werden könnten, du operiert werden müsstest oder nie mehr Sport treiben kannst? Damit bist du nicht alleine…
Gerade wenn die Beschwerden sehr stark sind und über längere Zeit anhalten, hat dies für Betroffene teilweise deutliche Einschränkungen in der Lebensqualität zur Folge. So ist es kaum verwunderlich, dass bei Menschen mit Achillestendinopathie das körperliche und geistige Wohlbefinden leidet (Millar et al., 2021).
Das trifft vor allem dann zu, wenn liebgewonnene Freizeitaktivitäten wie das Joggen oder Wandern nicht mehr ausgeführt werden können. Die Menschen sind dann verständlicherweise frustriert, niedergeschlagen und unausgeglichen.
Nicht selten erleben sie außerdem Gefühle der Verunsicherung und des Kontrollverlustes. Das verwundert kaum, denn im Internet kursieren unzählige widersprüchliche Erklärungen und potentielle Heilversprechen, die aber oftmals nicht dauerhaft zu einer Linderung beitragen können. Was dann bleibt, sind Angst, Unsicherheit und Verzweiflung.
Falls du dich in diesen Beschreibungen wiedererkannt hast: Es ist ganz normal, dass körperliche Beschwerden einen Einfluss auf unsere seelische Gesundheit haben können. Vielen Menschen, denen wir in unserer täglichen Praxis begegnen, geht es genau so wie dir.
Darum wollen wir dir mit den richtigen Informationen helfen, Ordnung in dieses verwirrende Chaos aus widersprüchlichen Aussagen zu bringen.
Die Wissenschaft konnte bereits einige Faktoren identifizieren, die eine Achillestendinopathie wahrscheinlicher machen. Manche davon sind allerdings nicht oder nur eingeschränkt veränderbar und daher nicht so relevant für die Behandlung deiner Beschwerden. Deswegen unterteilen wir diese hier in nicht beeinflussbare, bedingt beeinflussbare und beeinflussbare Risikofaktoren.
Die nicht beeinflussbaren Faktoren sind (de Vos et al., 2012; Millar et al., 2021; Scott et al., 2015; Silbernagel und Crossley, 2015):
Als bedingt beeinflussbar bezeichnen wir diejenigen medizinischen Faktoren, für die eine weiterführende Diagnostik und Therapie notwendig sein kann (Cardoso et al., 2019; Malliaras, 2022; Millar et al., 2021; Scott et al., 2015):
Die für dich wichtigsten Informationen, sind die beeinflussbaren Faktoren (de Vos et al., 2021; Malliaras, 2022; Millar et al., 2021; Silbernagel und Crossley, 2015):
In 60-80% der Fällen handelt es sich bei einer Tendinopathie der Achillessehne um eine Überlastungsverletzung (de Vos et al., 2021; Malliaras, 2022; Silbernagel und Crossley, 2015). Selten kann auch ein direkter Schlag auf die Sehne die Beschwerden verursachen.
Doch was bedeutet das eigentlich mit der Überlastung genau? Dafür machen wir ein kleines Gedankenexperiment, für das wir uns Thomas vorstellen:
Thomas ist jetzt 37 Jahre alt. Bis in seine frühen 30iger Jahre war er regelmäßig 2-3x pro Woche für 10km Joggen. Dann sind zwei Dinge passiert: Vor 2 Jahren kam der Schritt in die Selbstständigkeit und ein Jahr später wurde seine Tochter geboren. Dadurch hat sein Lauftraining stark abgenommen - statt der gewohnten drei Einheiten hat es Thomas nur noch sehr unregelmäßig zum Sport geschafft. Leider blieb das für ihn nicht ohne Folgen. So machte sich das mangelnde Training auf Thomas’ Hüften bemerkbar und auch seine körperliche Leistungsfähigkeit nahm ab. Also fasste er zu Neujahr den Entschluss, im Sommer einen Halbmarathon zu laufen.
Und so startete Thomas in die Vorbereitung für den Halbmarathon. Und weil er motiviert war und schon immer durchbeißen konnte, nahm er sich wieder 3 Einheiten pro Woche vor. Er begann seine Strecke mit 5 Kilometern und steigerte diese dann wöchentlich um einen Kilometer. Oft waren die Einheiten sehr anstrengend, was durch die zweijährige Trainingspause auch kaum verwunderlich sein sollte. Trotzdem absolvierte Thomas alle Läufe streng nach Plan.
Nach einigen Wochen bemerkte er dann, dass die Waden beim Laufen etwas müder erschienen und er gefühlt nicht so “spritzig” war. Außerdem fühlte sich die Achillessehne zu kurz an und begann zu schmerzen.
So oder so ähnlich lauten viele Geschichten, die wir in der Praxis hören. Doch was war passiert?
Vereinfacht gesagt hat Thomas seine Achillessehne für mehrere Wochen mit Aktivitäten strapaziert, die über ihrer Belastbarkeit lagen (de Vos et al., 2021; Malliaras, 2022; Silbernagel und Crossley, 2015). Die Sehne war an so ein großes Ausmaß an sportlicher Belastung schlichtweg nicht mehr gewöhnt.
Allerdings müssen es gar nicht immer nur die sportlichen Aktivitäten sein, die die Sehne überlasten. Auch eine längere Immobilisation aufgrund einer Verletzung oder ein Gehen an Unterarmgehstützen führt dazu, dass die Achillessehne eine ganze Zeit lang weniger belastet wird. Wenn dann normale Alltagsbewegungen wieder aufgenommen werden, du wieder spazieren oder wandern gehst, kann auch das deine Achillessehne überfordern.
Wieso das so ist? Dafür lies am besten im nächsten Abschnitt weiter.
Um zu verstehen, was bei Sehnenproblemen passiert, musst du erst einmal Folgendes wissen: Während Bewegung und Belastung und vor allem beim Training kommt es oft zu kleinsten Mikroverletzungen in der Sehne. Diese werden vom Körper registriert und daraufhin repariert.
Diese Vorgänge passieren im gesamten Körper ständig. Sie sind ganz normal und überhaupt nicht bedenkenswert. Im Gegenteil. Erst aufgrund dieses intelligenten Mechanismus wirst du belastbarer, ausdauernder und kräftiger, wenn du deinen Körper bewegst. Das trifft natürlich auch auf die Achillessehne zu. Und solange dabei die Verletzungs- und Reparaturmechanismen im Gleichgewicht sind, bleibt die Sehne gesund und wird sogar noch stärker als zuvor (Färnqvist et al., 2020).
Problematisch wird es erst, sobald dein Körper mit der Reparatur nicht mehr hinterher kommt. Denn dann findet in der Sehne insgesamt mehr Verletzung als Reparatur statt (Cook et al., 2016; Scott et al., 2015; Xu und Murrell, 2008).
So weit die vereinfachte Erklärung. Basierend auf diesem Verständnis wurde das Sehnen-Kontinuum-Modell entwickelt, das den momentanen wissenschaftlichen Konsens zusammenführt (Cardoso et al., 2019; Cook und Purdam, 2009; Cook et al., 2016). Falls du dich also noch etwas tiefer in die Materie stürzen willst, lies im nächsten Abschnitt weiter. Wenn dir diese Erklärung bereits ausreicht, dann kannst du dieses Kapitel auch getrost überspringen.
Wie du im Schaubild sehen kannst, kann die Sehne drei Zustände einnehmen (Cook and Purdam, 2009). Sie kann zum einen funktionsfähig und (fast) schmerzfrei sein (in Grün). Das wäre der Optimalzustand, bei dem du dich voll belasten kannst.
Andererseits kann deine Achillessehne auch deutlich schmerzhaft sein, sodass sie die Funktionen nicht oder nur sehr schlecht erfüllen kann (in Rot). In diesen Phasen spürst du Anlaufbeschwerden und Morgensteifigkeit und bist in deiner Alltags- und Sportfunktion eingeschränkt. Diese Stadien werden reaktive Phasen genannt.
Gibst du deiner Achillessehne nach einer Verletzung genügend Zeit und verhältst dich möglichst optimal, kann eine reaktive Phase umkehrbar sein. Der Körper regeneriert die verletzten Anteile der Sehne vollständig und die Funktion wird wiederhergestellt (erkennbar durch den Doppelpfeil im Schaubild).
War das Ausmaß der Verletzung zu groß oder dein Umgang damit nicht adäquat, kommt es zu einer Sehnen-Fehlreparatur (in Gelb). Hierbei schafft es der Körper nicht mehr, den beeinträchtigten Bereich wiederherzustellen. Und laut momentanen Wissensstand ist das auch nicht wieder zu ändern (Cook et al., 2016; Scott et al., 2015). Stattdessen baut er Ersatzgewebe ein. Leider fehlen diesem Gewebe die Fähigkeiten, die gesundes Sehnenmaterial hat. Somit ist es nicht mehr an Kraftübertragung und Federfunktion beteiligt.
Bist du in dieser Phase, spürst du normalerweise wenig bis keinen Schmerz. Allerdings merkst du, dass eine Steigerung der Belastung oft wieder zu Schmerzen führt. Der Grund hierfür: das funktionslose Ersatzgewebe führt dazu, dass im Verhältnis mehr Belastung auf den funktionsfähigen Anteil der Achillessehne trifft.
Das wäre ungefähr so, als wenn auf einer Baustelle einige Bauarbeiter den ganzen Tag nur daneben stünden, statt zu helfen. Die gleiche Arbeit müsste dann von weniger Händen erledigt werden, wodurch diese schneller an ihre Grenzen kämen. Jetzt aber die gute Nachricht:
Wird der funktionierende Sehnenanteil korrekt behandelt, wird er wieder stärker und belastbarer. So kann auch eine Sehne mit degenerativen Anteilen erneut funktionsfähig werden*. Dann steht deinen Lieblingsaktivitäten theoretisch nichts mehr im Wege. Aber…
Natürlich kannst du es auch in diesem Fall wieder zu gut meinen und es mit der Belastung übertreiben. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass du wieder in einem reaktiven Stadium landest. Diese würde sich in diesem Moment reaktive-auf-degenerative Phase nennen. Und je nach Verhalten gibst du dem Körper dann die Möglichkeit, die verletzten Sehnenanteile zu regenerieren (erkennbar am Doppelpfeil) oder es findet eine erneute Sehnen-Fehlreparatur statt. Somit würde das Spiel von Neuem beginnen.
*WICHTIG!*
Die Diagnosestellung für eine Tendinopathie der Achillessehne erfolgt klinisch, das heißt, sie basiert auf einem gründlichen Gespräch und einigen körperlichen Tests (de Vos et al., 2021). Um den Verdacht einer Achillessehnentendinopathie zu bestätigen, müssen alle der folgenden Kriterien erfüllt sein (de Vos et al., 2021):
Falls diese Punkte nicht zutreffen, scheinen andere Diagnosen wahrscheinlicher zu sein (Cardoso et al., 2019; Malliaras, 2022).
Ein ausführliches Gespräch mit Betroffenen ist eine der wichtigsten Informationsquellen, um den Verdacht einer Achillestendinopathie zu verstärken. In diesem sollten die folgenden Dinge abgeklärt werden:
Außerdem gilt es herauszubekommen, ob das für eine Tendinopathie der Achillessehne typische Schmerzmuster besteht. So sind Tendinopathie-Schmerzen belastungsabhängig, wobei mehr Belastung zu mehr Schmerzen führt (Cardoso et al., 2019). Ein Ruheschmerz ist dagegen selten. Typisch ist ein schleichender Beginn mit leichter Steifigkeit morgens oder nach längerer Ruhephasen, die weniger als 30 Minuten anhält. Diese Beschwerden werden initial oft nach etwas Aufwärmen besser und im Verlauf der Verletzung über Wochen schlechter (Cardoso et al., 2019; Malliaras, 2022).
Das Gespräch, das für die Diagnosestellung oft schon ausreichend Hinweise geben kann, wird dann noch durch eine Reihe an Tests unterstützt:
Aber könnten wir stattdessen nicht auch einfach ein MRT machen?! Falsch…
Eine Bildgebung zur Diagnosestellung wird von Leitlinien in der Regel nicht empfohlen (de Vos et al., 2021), denn sie hat nur eine begrenzte Aussagekraft (Malliaras, 2022). Das liegt daran, dass bis zu 80% der Menschen OHNE Schmerzen Veränderungen der Achillessehne haben (Docking et al., 2021). Wir können daher nicht feststellen, ob die Auffälligkeiten, die wir im MRT sehen, nun für die Achillessehnenschmerzen ursächlich sind oder nicht (Docking et al., 2021).
Das mag zwar erstmal unlogisch klingen. Allerdings deckt sich diese Erkenntnis mit der Forschung zu Bildgebung in anderen Bereichen des Bewegungsapparates, wie zum Beispiel des unteren Rückens, der Knie oder der Halswirbelsäule (Karel et al., 2015; Nakashima et al., 2015).
Bedeutet das jetzt im Umkehrschluss, dass Bildgebung im Allgemeinen unnötig oder nicht sinnvoll ist? Selbstverständlich nicht. Eine Bildgebung an der Achillessehne sollte lediglich nicht routinemäßig durchgeführt werden, um die Diagnose zu stellen. Sie ist dafür auch nicht hilfreich. Es gibt aber durchaus Gründe, wann diese wichtig wird. Das sind vor allem 2 Situationen, bei denen in der Regel Ultraschall und/oder MRT genutzt werden (Malliaras, 2022):
Was bedeutet das jetzt aber konkret für dich, wenn du eine Tendinopathie der Achillessehne hast und auf deinem MRT-Bild strukturelle Auffälligkeiten zu sehen sind?
Die gute Nachricht:
Wahrscheinlich sind diese Veränderungen gar nicht so relevant für die Behandlung. Die Forschung zeigt uns nämlich Eines ganz deutlich: Deine Symptome können sich trotzdem verbessern, unabhängig davon was wir auf deinem MRT sehen (Färnqvist et al., 2020; Malliaras et al., 2013).
Denn wir konzentrieren uns in der Behandlung vor allem auf die Anteile der Sehne, die noch funktionieren. Hierzu gibt es eine schöne Metapher, die eindrücklich verbildlicht, worauf es ankommt: Behandle den Donut, nicht das Loch (Docking et al., 2014). Es wird also weniger der degenerative Anteil behandelt (der in der Abbildung unten rote Bereich), sondern vor allem der potentiell anpassungsfähige Anteil (der in der Abbildung unten grüne Bereich).
Sicherlich willst du wissen, worauf du dich einstellen musst, wenn du dich mit einer Achillestendinopathie herum schlägst. Leider ist das gar nicht so einfach zu sagen, denn es gibt nur wenig qualitativ hochwertige Studien hierzu (de Vos et al., 2021). Insgesamt ist sich die Forschung jedoch einig, dass die wenigsten Betroffenen ohne Therapie von allein besser werden (Malliaras, 2022).
Die momentane Datenlage zeigt uns, dass es im Durchschnitt 6-12 Wochen bis zu einer ersten Besserung dauern kann (Hanlon et al., 2021). Und bis du dann wieder so richtig Sport treiben kannst, kann aber bis zu einem Jahr vergehen (Malliaras, 2022).
Es ist allerdings so, dass ungefähr ein Drittel der Betroffenen auch nach 10 Jahren noch von Symptomen berichten (de Vos et al., 2021). Wichtig ist aber Folgendes: Nur weil noch etwas zu spüren ist, bedeutet das nicht automatisch, dass deswegen Alltags- oder sportliche Aktivitäten eingeschränkt sein müssen. So schaffen es beispielsweise ganze 85% wieder, in ihren Sport zurückzukehren (de Vos et al., 2021).
Bedauerlicherweise scheint es auch Personen zu geben, für die eine Verbesserung ausbleibt (Malliaras, 2022). Wieso das so ist, ist noch nicht ganz klar. Es könnte aber sein, dass ein hoher Body-Mass-Index (über 30) sowie negative Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen (sog. Psychosoziale Faktoren) den Heilungsverlauf negativ beeinflussen (Hanlon et al., 2021; Malliaras, 2022).
Zusammenfassend können wir also festhalten:
Grundsätzlich lassen sich 3 verschiedene Behandlungsmöglichkeiten unterscheiden, die angewendet werden können. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer nachgewiesenen Effektivität und auch möglicher Risiken und Nebenwirkungen:
Die aktive Therapie hat hierbei laut wissenschaftlicher Untersuchungen die besten Nachweise und sollte für mindestens 6 Monate durchgeführt werden (Cardoso et al., 2019; de Vos et al., 2021; Malliaras, 2022; Silbernagel und Crossley, 2015).
Medikamente, Injektionen und apparative Therapien können als Unterstützung dienen. Sie sollten allerdings nicht als alleinige Therapiemaßnahme eingesetzt werden, denn wissenschaftliche Nachweise für ihre Effektivität sind nicht so eindeutig (Malliaras, 2022).
Eine Operation sollte nur nach mindestens 6-monatiger aktiver Therapie in Betracht gezogen werden (de Vos et al., 2021). Unsere Empfehlung ist es sogar, diesen Zeitraum auf 1 Jahr zu verlängern, denn Diabetes, Übergewicht, Medikamenteneinnahme und psychologische Faktoren können die Regenerationszeit zusätzlich verzögern (Hanlon et al., 2021; Malliaras, 2022).
Wie du bereits aus den Kapiteln Entstehung und Ursache der Achillestendinopathie wissen solltest, handelt es sich bei einer Achillestendinopathie um eine Überlastungsverletzung. Hierbei hast du über einen längeren Zeitraum die Belastbarkeit der Achillessehne und ihre Reparaturfähigkeiten überschritten. Daher gibt es zwei elementare Bestandteile, die für die Therapie wichtig sind (Cardoso et al., 2019; de Vos et al., 2021; Malliaras, 2022; Silbernagel und Crossley, 2015):
Die Verhaltensänderung ist wichtig, um die Sehne nicht mehr zu belasten und zu verletzen. So gehst du sicher, dass du die Heilungskapazitäten deiner Achillessehne nicht zu sehr strapazierst. Aber keine Sorge. Du musst dafür nicht jegliche Bewegung einschränken.. Achte aber darauf, jegliche Sport- und Alltagsaktivitäten so weit zu reduzieren, dass die Beschwerden sich nicht anhaltend verschlechtern.
Damit das etwas anwendbarer für dich wird, kannst du dir sehr gut mit einer Schmerzskala helfen. Auf dieser Skala solltest du deinen Schmerz von 0 bis 10 einschätzen, wobei 0 keinerlei Schmerzen und 10 schlimmste Schmerzen bedeuten würde.
Alle Aktivitäten, die bis maximal VAS 5 gehen, also im grünen und gelben Bereich sind, kannst du in der Regel fortführen. Beobachte dazu sowohl die Schmerzen während der Bewegung, als auch bis zu 24 Stunden danach. Wenn du dich zu keiner Zeit in der nicht-akzeptablen roten Zone befindest, kannst du mit diesen Dingen genau so weiter machen. Du kannst dann sicher sein, dass du deiner Achillessehne nicht schadest.
Solltest du dich jedoch im roten Bereich wiederfinden, hast du es ein bisschen übertrieben. Das ist nicht schlimm. Allerdings musst du deine Belastung so weit reduzieren, dass das nicht ständig passiert. Mögliche Maßnahmen, um die Achillessehne etwas weniger zu strapazieren, wären:
Hältst du dich an diese Maßnahmen, stellst du sicher, dass du deine Achillessehne nicht über ihre Maßen belastet und so das Problem verschlechterst. Außerdem gibst du ihr so ausreichend Möglichkeiten, zu heilen und zu regenerieren.
Die zweite Säule der Behandlung nimmt ein aktives Übungsprogramm ein. Dieses hat das Ziel, deine Achillessehne und die umliegenden Bereiche wieder für die Belastungen von Alltag und Sport zu trainieren.
Die Fähigkeiten, die die Achillessehne hierfür benötigt, kann man in 3 verschiedene Arten unterteilen:
Diese Belastungsformen müssen unterschiedlich beübt werden, da der Körper sehr spezifisch auf Training reagiert.
Um die Achillessehne wieder auf große Krafteinwirkungen vorzubereiten, bedarf es eines klassischen Krafttrainings der Wadenmuskulatur, Dieses muss dich anstrengen und sollte 2-3x wöchentlich durchgeführt werden.
Die Fähigkeit der Sehne, Energie zu speichern und wieder abzugeben, verbesserst du mithilfe eines Sprungtrainings, dem sogenannten plyometrischen Training. Dabei wird Schritt für Schritt die Intensität und Geschwindigkeit von verschiedenen Sprungübungen gesteigert.
Zu guter Letzt musst du deine Achillessehne auch schrittweise wieder genau an die Aktivitäten heranführen, die dir wichtig sind. Es kommt hier vor allem darauf an, dass du mit kurzen, entspannten Belastungseinheiten beginnst und dann Distanz, Dauer und Intensität steigerst.
Wie du in den vorherigen Abschnitten schon gelernt hast, gibt es einiges, was du den Beschwerden an deiner Achillessehne entgegensetzen kannst. Dabei ist es vor allem wichtig, die Balance zwischen Entlastung und gezieltem Training zu finden.
Belastung anpassen, aber nicht vollständig pausieren
Wenn deine Achillessehne schmerzt, solltest du die Belastung so weit reduzieren, dass deine Beschwerden sich nicht weiter verschlechtern. Das heißt, vermeide intensive Aktivitäten wie schnelle Sprints, Sprünge oder lange Läufe, die den Schmerz stark verstärken. Orientiere dich dabei an der Schmerzskala.
Ein leicht unangenehmes Gefühl während der Belastung ist aber in Ordnung und sicher. Wichtig ist, dass der Schmerz nach der Belastung nicht über mehrere Stunden anhält oder am nächsten Tag deutlich schlimmer wird. Vermeide eine komplette Entlastung aber, denn diese führt nur zu einem weiteren Belastbarkeitsrückgang in der Sehne und ist nicht zielführend (Cardoso et al., 2019).
Damit deine Achillessehne langfristig wieder belastbar wird, ist gezieltes Training entscheidend. Es hilft, die Sehne zu stärken und sie auf die Anforderungen im Alltag oder beim Sport vorzubereiten. Es ist wichtig, diese Belastungen schrittweise aufzubauen und dich dann nach und nach zu steigern.
Es ist wichtig, dass du regelmäßig trainierst und geduldig bleibst. Überstürze nichts, sondern steigere die Intensität der Übungen langsam.
Vielleicht hast du diese Maßnahmen schon für dich probiert, bist aber nicht so wirklich weiter gekommen? Dann kann es Sinn machen, physiotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um einen strukturierten Plan zu erhalten.
Eine individuelle Anamnese als erster Schritt
Der Schlüssel zu einer hochwertigen Behandlung ist ein ausführliches Erstgespräch. Hierbei wird genau analysiert, wie und wann deine Beschwerden entstanden sind und welche Risikofaktoren oder Auslöser eine Rolle spielen könnten – zum Beispiel Überbelastung, ungewohnte Aktivitäten oder fehlerhafte Bewegungsmuster. Dieses Gespräch hilft, ein klares Bild von deinen Beschwerden und möglichen Schmerztreibern zu bekommen.
Eine präzise Untersuchung für klare Erkenntnisse
Nach der Anamnese folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Achillessehne gezielt überprüft wird. Hier geht es darum, festzustellen, wie belastbar deine Sehne momentan ist, wie gut deine Muskulatur arbeitet und wie gut du Bewegungen kontrollierst. Diese Informationen sind essentiell, um den optimalen Behandlungsweg zu bestimmen.
Ein individueller Therapieplan – maßgeschneidert für dich
Auf Basis von Anamnese und Untersuchung wird ein individueller Therapieplan entwickelt. Das Besondere an der Physiotherapie ist, dass sie gezielt auf dich und deine momentanen Fähigkeiten abgestimmt ist. Zwei zentrale Säulen bilden die Grundlage:
Kontinuierliche Betreuung als großer Vorteil
Ein wesentlicher Pluspunkt der Physiotherapie ist die fortlaufende Betreuung. Du wirst nicht alleine gelassen, sondern dein Fortschritt wird regelmäßig überprüft und der Therapieplan darauf basierend angepasst. Das soll dir dabei helfen, dich Schritt für Schritt an dein Ziel zu bringen – sei es schmerzfreies Gehen, eine Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten oder anderen Dingen, die dir wichtig sind.
Es gibt zudem zahlreiche alternative Behandlungsansätze, die von Betroffenen ausprobiert werden, um Achillessehnenbeschwerden zu lindern. Dazu gehören Methoden wie Stoßwellentherapie, Akupunktur, Massagen oder auch verschiedene Lebensstilanpassungen. Diese Maßnahmen können bei einigen Menschen durchaus eine Verbesserung der Symptome bewirken. Allerdings ist die wissenschaftliche Evidenz zu vielen dieser Methoden begrenzt, und es gibt keine ausreichenden Studien, die eine klare, allgemeingültige Wirksamkeit belegen.
Wenn du dich für solche alternativen Behandlungen interessierst, findest du im Abschnitt „Häufige Fragen“ detaillierte Informationen und eine genauere Betrachtung dieser Maßnahmen. Hier kannst du mehr darüber erfahren, was die Wissenschaft dazu sagt und wie du die für dich passende Unterstützung finden kannst.
Manchmal dauert es eine Weile, bis Achillessehnenbeschwerden besser werden. Deshalb ist es wichtig, Geduld zu haben und dein Übungsprogramm konsequent über mindestens 12 Wochen durchzuführen.
Falls du jedoch nach dieser Zeit keinerlei Fortschritte bemerkst, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst, um mögliche Stolperfallen zu beheben:
Es ist entscheidend, dass die Übungen richtig und regelmäßig durchgeführt werden. Häufige Fehler, die den Erfolg verhindern können, sind:
Manche Menschen benötigen mehr Zeit für eine Verbesserung. Wenn du eine verdickte Sehne hast, über 40 Jahre alt bist oder einen BMI über 30 hast, kann es 6-12 Monate dauern, bis sich Fortschritte zeigen (Hanlon et al., 2021; Hanlon et al., 2023; Willy und Paquette, 2019). In solchen Fällen solltest du weiterhin regelmäßig trainieren, provokative Aktivitäten vermeiden und zusätzliche Maßnahmen wie eine Ernährungsberatung in Betracht ziehen, um dein Gewicht zu reduzieren.
Auch psychosoziale Faktoren können den Heilungsprozess beeinflussen. Bewegungsangst oder Katastrophisieren können Schmerzen verstärken und die Genesung behindern (Hanlon et al., 2021; Hanlon et al., 2023). Falls diese Themen auf dich zutreffen, kann eine psychologische Unterstützung hilfreich sein.
Falls du das Übungsprogramm korrekt durchgeführt hast und deine Beschwerden trotzdem nicht besser werden, könnte eine andere Ursache dahinterstecken. Diese sogenannten Differentialdiagnosen ähneln der Achillessehnentendinopathie, erfordern aber eine spezifische Behandlung. Beispiele dafür sind (Cardoso et al., 2019; Malliaras, n.d.):
Falls du dich in einer dieser Beschreibungen wiedererkennst, wende dich an einen spezialisierten Arzt oder Physiotherapeuten, um die richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten. Hier haben wir einen etwas ausführlichen Artikel zu diesem Thema für dich erstellt.
Wenn du an diesem Punkt angelangt bist, hast du hoffentlich deine Verletzung weitestgehend überstanden und bist wieder in der Lage, deinen Alltag oder Sport zu absolvieren. Sicherlich hast du keine Lust, eine erneute Verletzungspause einlegen zu müssen und fragst dich deswegen vielleicht, was du präventiv dafür unternehmen kannst.
Um Achillessehnenschmerzen vorzubeugen, solltest du nach dem Abklingen der Beschwerden präventive Kräftigungsübungen für den Rumpf und die Beine regelmäßig fortführen. Für ambitionierte Läufer empfiehlt sich dies lebenslang, während Gelegenheitsläufer die Übungen mindestens 2–3 Monate beibehalten sollten.
Eine langsame und schrittweise Steigerung deiner sportlichen Aktivitäten hilft außerdem, ein erneutes Auftreten der Beschwerden zu vermeiden (de Vos et al., 2021). Zusätzlich solltest du auf Warnzeichen wie eine reduzierte Leistungsfähigkeit der Wadenmuskulatur oder Morgensteifigkeit achten. Reduziere bei solchen Symptomen Intensität und Dauer der Läufe, um eine Überlastung zu vermeiden.
Bei Sportarten mit Sprints, Sprüngen oder Richtungswechseln gilt es, die Intensität nach längeren Pausen vorsichtig zu steigern. Vermeide volle Belastung zu Beginn und beobachte die Achillessehne auf Überlastungssymptome.
Auch Nicht-Sportler sollten bei Anzeichen wie Morgensteifigkeit belastende Aktivitäten wie lange Spaziergänge oder Bergaufgehen reduzieren.
Die Achillessehnentendinopathie, eine häufige Verletzung vor allem für Läufer, entsteht in der Regel durch eine übermäßige Belastung, die sich schleichend manifestiert. Typische Symptome sind lokale Schmerzen während der Belastung sowie Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen.
Eine zentrale Erkenntnis bei der Behandlung ist die gezielte Therapie der funktionalen Anteile der Sehne – ein Ansatz, der oft als "Behandle den Donut, nicht das Loch" beschrieben wird. Das liegt vor allem daran, dass bestimmte Bereiche der Sehne möglicherweise nicht mehr ihre ursprüngliche Struktur und Funktion zurückgewinnen können und es vielmehr darum geht, die gesunden Anteile belastbarer zu machen.
Ein schrittweises Übungsprogramm, das über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr durchgeführt wird, gilt als wesentlich für die Verbesserung der Belastbarkeit und Funktion der Achillessehne. Dieses Programm sollte je nach Intensität der Symptome und der sportlichen Aktivität individuell angepasst werden. Ergänzende Maßnahmen wie Gewichtsreduktion, Veränderungen des Lebensstils und psychologische Betreuung können notwendig sein, insbesondere wenn eine progressive Belastungsstrategie nicht ausreichend wirksam ist.
Obwohl eine Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten wie dem Joggen innerhalb von 1-2 Jahren wahrscheinlich ist, können Restsymptome bestehen bleiben. Die Prävention erneuter Episoden erfordert ein kontinuierliches Fortführen des Übungsprogramms und eine schrittweise Steigerung sportlicher Anstrengungen. Diese langfristige und beharrliche Herangehensweise ist entscheidend, um die Achillessehne stark und gesund zu halten und weiteren Verletzungen vorzubeugen.
Durch die vorhergehenden Abschnitte haben wir dir den momentanen Stand der Forschung in Verbindung mit unserer praktischen Expertise aus unserem täglichen Arbeiten mit Patienten dargestellt. Immer wieder begegnen uns dabei auch Fragen von Betroffenen. Die häufigsten haben wir hier zusammengestellt und bei den Antworten versucht, soweit wie möglich auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurückzugreifen.
Gehe die nachfolgenden Fragen durch. Falls du diese mit Nein beantworten kannst, ist ein Riss der Achillessehne unwahrscheinlich.
Eine klassische Entzündung geht mit einem Ruheschmerz (d.h. Schmerz tritt ohne Belastung in Ruhe auf), einer Schwellung, einer Überwärmung, einer Rötung und einem Funktionsverlust einher. Diese ist bei einer Achillestendinopathie allerdings eher selten und sollte, wenn überhaupt, nur einige wenige Tage anhalten (Cardoso et al., 2019; Hannoodee und Nasuruddin, 2022).
Achte also auf die folgenden Anzeichen, um zu entscheiden, ob deine Achillessehne entzündet ist. Eine alleinige Schwellung reicht allerdings nicht aus, um festzustellen, ob du eine Entzündung hast, da eine Schwellung auch für eine Achillestendinopathie typisch ist (de Vos et al., 2021)
In den meisten Fällen kann diese Frage mit Nein beantworten werden. Generell sollte eine Operation nur dann in Betracht gezogen werden, wenn die Symptome sich auch nach 6-monatiger qualitativ hochwertiger Übungsbehandlung nicht verändern (de Vos et al., 2021). Da außerdem andere Faktoren wie Diabetes, Übergewicht oder Medikamenteneinnahme sowie psychologische Elemente die Regenerationszeiten verlängern können, wäre unsere persönliche Empfehlung, erst alle Maßnahmen auszuschöpfen und mindestens ein Jahr zu trainieren, bevor eine Operation in Erwägung gezogen werden sollte. Außerdem sollte erwähnt werden, dass die meisten Studien, die ein positives Operationsergebnis nachweisen konnten, insgesamt von niedriger Qualität waren und deswegen ihre Effektivität nicht klar beurteilt werden kann (Cardoso et al., 2019).
Zwar prädestinieren strukturelle Veränderungen in gewisser Weise für einen Achillessehnenriss, allerdings ist dies unwahrscheinlich, wenn Schmerzen präsent sind (Malliaras, 2022). So erlitten nämlich lediglich 4% derer, die eine symptomatische Tendinopathie hatten, in der folgenden Zeit eine Achillessehnenruptur (Yasui et al., 2017). Das könnte vor allem daran liegen, dass der Körper in diesem Moment bereits registriert, dass der Bereich etwas weniger belastbar ist. Der Schmerz führt daraufhin zu einer veränderten Muskelaktivität. Das ist so, als würdest du mit angezogener Handbremse fahren. Eine starke Belastung, bei der die Achillessehne reißen würde, ist dadurch im Alltag fast nicht möglich. Außerdem würde der Schmerz in der Regel eine zu große mechanische Belastung sowieso verhindern.
Das Risiko einer Achillessehnenruptur ist allerdings um 2-15% erhöht, wenn außerdem Fluorchilone (eine bestimmte Art von Antibiotika) eingenommen werden (Malliaras, 2022).
Diese Entscheidung hängt von deinen Symptomen ab und kann nicht pauschal beantwortet werden. In der Regel ist eine totale Sportpause jedoch nicht notwendig (Silbernagel und Crossley, 2015). Jegliche Aktivität, die deine Symptome nicht anhaltend verschlechtert (Schmerz < VAS 5 bis zu 24-48h nach Belastung) kann in der Regel fortgeführt werden.
Außerdem ist eine komplette Entlastung oder Inaktivität nicht empfohlen und für chronische Beschwerden wenig erfolgreich (Cardoso et al., 2019). Hierdurch steigt zum einen die Gefahr einer Thrombose und außerdem kommt es zu negativen Auswirkungen auf die motorischen Funktionen des betroffenen Beines.
Kurzfristige Erfolge für 7-14 Tage können durch Entzündungshemmer aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika, wie beispielsweise Ibuprofen, erreicht werden (Cardoso et al., 2019). Allerdings macht eine Entzündung nur einen kleinen Teil der Pathologie aus (Cardoso et al., 2019). Außerdem können diese Medikamente unter Umständen die natürlichen Heilungsmechanismen des Körpers bremsen (Dubois und Esculier, 2022; Lisowska et al., 2018).
Im Gegensatz dazu sind aufgrund nachteiliger Effekte auf die Sehnenqualität Kortisoninjektionen nicht empfohlen (Cardoso et al., 2019).
Ein etwas neuerer Ansatz besteht in der Injektion von Plateled-rich Plasma (kurz PRP), bei der ein Teil des eigenen Bluts durch einen bestimmten Prozess aufbereitet und dann wieder injiziert wird. Hierfür gibt es allerdings keine Evidenz über einen Nutzen bei Achillestendinopathie (Cardoso et al., 2019).
Generell ist hierzu keine eindeutige Aussage zu treffen. Die Studien, die diese Maßnahmen untersucht haben, sind von geringer Qualität und daher müssen die Ergebnisse differenziert betrachtet werden.
Die Studien, die durchgeführt wurden, kamen jedoch zu dem Entschluss, dass radiale Stoßwelle einen kleinen Effekt bringen kann (Malliaras, 2022). Im Gegensatz hierzu scheint das bei Laser eher nicht der Fall zu sein (Malliaras, 2022).
Insgesamt können diese Maßnahmen daher aufgrund der momentanen Studienlage nicht empfohlen werden. Solltest du jedoch das Gefühl haben, hierdurch eine Schmerzreduktion zu erlangen, kannst du diese zusätzlich zu deinem Übungsprogramm als Unterstützung anwenden.
Generell ist hierzu keine eindeutige Aussage zu treffen. Die Studien, die diese Maßnahmen untersucht haben, sind von geringer Qualität und daher müssen die Ergebnisse differenziert betrachtet werden.
Massagen scheinen eher keinen Effekt zu haben, obwohl starke Massagen kurzfristig Schmerzen lindern könnten (Malliaras, 2022). Hier sollte man jedoch beachten, dass ein starker mechanischer Einfluss, wie er bei diesen Massagen vorkommt, unter Umständen aufgrund der Kompression auf die Achillessehne eher vermieden werden sollte (Cardoso et al., 2019). Die Blackroll hat wahrscheinlich ähnliche Effekte.
Solltest du jedoch das Gefühl haben, hierdurch eine Schmerzreduktion zu erlangen, kannst du diese Maßnahmen zusätzlich zu deinem Übungsprogramm als Unterstützung anwenden.
Generell ist hierzu keine eindeutige Aussage zu treffen. Die Studien, die diese Maßnahmen untersucht haben, sind von geringer Qualität und daher müssen die Ergebnisse differenziert betrachtet werden.
Akupunktur kann einen kleinen Effekt bringen, wohingegen Dry Needling eher ohne Effekte ist (Malliaras, 2022).
Solltest du jedoch das Gefühl haben, hierdurch eine Schmerzreduktion zu erlangen, kannst du diese Maßnahmen zusätzlich zu deinem Übungsprogramm als Unterstützung anwenden.
Viele Betroffene haben das Gefühl, dass die Achillessehne steif und verkürzt ist. Interessanterweise ist diese Steifigkeit jedoch keine mechanische Verkürzung oder tatsächliche Einsteifung, sondern eine sensorische und motorische Schutzreaktion des Körpers (Scott et al., 2015). Weswegen Dehnen wahrscheinlich wenig Nutzen bringt (Malliaras, 2022). Einige Experten raten sogar ganz davon ab, da die dadurch entstehende Kompression unter Umständen sogar eine Verschlechterung herbeiführen kann (Cardoso et al., 2019). Dies gilt wahrscheinlich vor allem für die Insertionstendinopathie (Malliaras, 2022).
Allerdings gibt es auch Untersuchungen, die Dehnen bei einer Tendinopathie, die im mittleren Bereich der Achillessehne ist, empfehlen, sofern das Bewegungsausmaß im Fuß reduziert ist (Martin et al., 2018). Mehr Sinn könnte es jedoch machen, statt einer statischen Dehnung die Übungen aus dem Übungsprogramm langsam, kontrolliert und über das komplette Bewegungsausmaß zu machen. Hierdurch scheint eine höhere zelluläre Reaktion erreichbar zu sein, was eventuell einen besseren Effekt bringt (Joshi und Webb, 2008; Gauvin et al., 2011). Das Bewegungsausmaß wird so ganz nebenbei mittrainiert.
Bei deinen Laufschuhen kannst du darauf Acht geben, dass diese eine größere Sprengung, also ein größeres Gefälle von Ferse zur Fußspitze aufweisen. Lasse dich hierzu am besten beraten, denn die Sprengung ist durch einen Blick von außen nur teilweise einschätzbar. Zudem gibt es auch Laufschuhe mit Rocker-Sohle, die helfen können (Sobhani et al., 2013).
Da es hier deutliche Unterschiede gibt und Menschen unterschiedlich reagieren, wäre unsere praktische Empfehlung deswegen, dass du diese Möglichkeiten unter Belastung ausprobierst. So kannst du am besten entscheiden, ob Veränderungen an den Schuhen deine Symptome lindern können. Falls das der Fall ist, so nutze diese gerne.
Generell ist hierzu keine eindeutige Aussage zu treffen. Die Studien, die diese Maßnahmen untersucht haben, sind von geringer Qualität und daher nicht stark genug für ein definitives Ergebnis.
Für eine insertionale Tendinopathie kann es jedoch helfen, zuerst über 6-8 Wochen eine Entlastung mit einer 3-4cm Fersenerhöhung zu probieren (Alghamdi et al., 2024; Cardoso et al., 2019), da diese einen kleinen Effekt bringen können (Malliaras, 2022).
Einlagen haben stattdessen wohl eher keinen Effekt (Malliaras, 2022).
Da es hier deutliche Unterschiede gibt und Menschen unterschiedlich reagieren, wäre unsere praktische Empfehlung deswegen, dass du diese Möglichkeiten unter Belastung ausprobierst. So kannst du am besten entscheiden, ob Einlagen oder Fersenerhöhungen deine Symptome lindern können. Falls das der Fall ist, so nutze diese gerne.
Wie du bereits gelernt hast, sind Übergewicht und Diabetes Risikofaktoren für eine Achillestendinopathie. Diese Faktoren wiederum sind neben einer genetischen Prädisposition auch Ausdruck deines Lebensstils und somit kann dieser für deine Beschwerden mitverantwortlich sein.
Außerdem scheint Rauchen einen negativen Einfluss auf die Sehnenqualität zu haben (Al-Bashaireh et al., 2018). Dadurch ist die Sehne insgesamt dünner und als Folge weniger belastbar (Al-Bashaireh et al., 2018).
Ansonsten gibt es wenig direkte Nachweise für einen Effekt deines Lebensstils auf die Achillessehnenbeschwerden. Allerdings gibt es zunehmend mehr Evidenz für den Zusammenhang zwischen langanhaltenden Beschwerden und den Effekten des Lebensstils. So hat sich gezeigt, dass schlechter Schlaf, Stress, eine nährstoffarme Ernährung und körperliche Inaktivität mit persistierenden Schmerzen in Verbindung stehen (Nijs et al., 2019). Die genauen Gründe, wieso das so ist, sind komplex und noch nicht in ihrer Gänze erforscht. Allerdings können diese unter anderem Einfluss auf die Regenerationsvorgänge deines Körpers und seine Schmerzsensibilität nehmen und so vor allem für dich relevant sein, wenn dein Übungsprogramm bisher nicht angeschlagen hat.
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ÜBER DEN AUTOR
Dominik Klaes: Physiotherapeut & Gesundheitscoach
Max Mustermann ist Experte für Online-Marketing und hat bereits zahlreiche Projekte aufgebaut, in denen er sein Wissen unter Beweis gestellt hat. In diesem Blog erfährst du mehr über seine Expertise.
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